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“Wir haben jeden Tag soviel Schönes erlebt…” - Eine Spitzbergen Erfahrung mit Hapag-Lloyd Cruises

Unsere Kundin Frau Kleinjohann versuchte sich im Juni 2024 mit der Hanseatic inspiration von Hapag-Lloyd Cruises an einer Umrundung von Spitzbergen. Ob dieses Unterfangen gelungen ist, verrät sie in ihrem begeisternden Reisetagebuch, das wir dankenswerterweise in unserem Blog veröffentlichen dürfen.

15. Juni 2024: Ankunft in Longyearbyen

Der Airbus 320 von Edelweiß Air geht pünktlich um 10:15 Uhr in die Luft und landet wegen günstiger Winde früher als geplant um 14:00 Uhr in Longyearbyen. Es folgt eine gut einstündige Sightseeing-Busfahrt durch Longyearbyen zur Kohlegrube 3, zur Samenbank, zur Kirche, an Eiderenten, Weißwangengänsen, Spitzbergen-Rentieren, Hundezwingern (Die Einwohner von Longyearbyen dürfen ihre Hunde nicht in der Wohnung halten, daher gibt es eine große Zwingeranlage für alle Hunde des Ortes.) und dem berühmten Eisbärenschild vorbei schließlich zum Hafen, wo die Hanseatic inspiration festgemacht hat. Wir checken ein, bekommen die obligatorischen Sicherheitseinweisungen, einen Leih-Parka und Leih-Gummistiefel.

Bevor wir zum Abendessen - hervorragend! - gehen, beobachten wir noch, wie unser Schiff um 19:00 Uhr ablegt. Von Longyearbyen geht es durch den Adventfjord zum großen Isfjord und wir können beim Essen mit Fensterplatz die wunderschöne Landschaft an uns vorüberziehen sehen.

Am Ende des Isfjord, gegen 22:00 Uhr, wird der Anker runtergelassen und das ganze Schiff fällt in einen Tiefschlaf. Es ist absolut ruhig hier in der Ymerbukta, außerdem fast windstill, so dass sich Berge und Esmarkbreen wunderbar im Fjord spiegeln. Da wir ja Polartag haben, bleibt es die ganze Nacht hell und ich mag gar nicht ins Bett gehen.

16.06.2024: AECO-Einweisung und Poolepynten

Heute Vormittag gibt es nach dem sehr guten Frühstück erst noch einmal zwei Pflichtveranstaltungen, die AECO-Einweisung und die Kontrolle unserer Kleidung und Rucksäcke auf Samen und Insekten. Alles wird streng kontrolliert, damit vermieden wird, dass irgendwelche nicht heimischen Samen und Insekten nach Svalbard eingeschleppt werden.

Unser Schiff verlässt derweil den Isfjord und steuert die Insel Prins Karls Forland an. Poolepynten ist eine flache Halbinsel auf der Ostseite der Spitzbergen westlich vorgelagerten Insel. Hier verdaut eine Walrosskolonie ihr Futter, pro Tier 60 kg Muscheln. Die Walrosse liegen bis zu elf Tagen am Strand, ohne sich groß zu bewegen.

Die Hanseatic inspiration ankert in gebührendem Abstand zu Poolepynten und wir fahren in kleine Gruppen aufgeteilt mit den Zodiacs zur Insel, wo wir uns die letzten ca. 400 m mucksmäuschenstill an die Walrosse heranpirschen. Etwa 40 m vor den riesigen Tieren bleiben wir stehen und können sie dann gut 10 Minuten lang beobachten. Leider verdauen sie sehr träge und bewegen sich kaum.

Um 18:00 Uhr sind alle Passagiere wieder an Bord und der Anker wird eingeholt. Vor dem Abendessen stellen sich noch Kapitän Ulf Wolter und seine Offiziere vor und wir erfahren unter anderem, dass auf der Hanseatic inspiration auf dieser Reise 195 Passagiere aus 8 Nationen und 178 Mitarbeiter aus 18 Nationen an Bord sind.

17.06.2024: Ny-Ålesund und 14. Juli Gletscher

Früh am Morgen legen wir in Ny-Ålesund im Kongsfjord an. Nachdem die sechs Bärenwächter und das Expeditionsteam die Lage gecheckt und die Bärenwächter ihre Wachpositionen eingenommen haben, dürfen wir den kleinen Forschungsort, die nördlichste Siedlung der Welt, besichtigen. Die Luft hier ist unglaublich sauber, die Landschaft faszinierend. Wir befinden uns auf Svalbard in der arktischen Wüste. Wüste ist definiert als Ort, an dem weniger als 250 mm Regen fällt. Auf Svalbard sind es 190 mm. Wenn man genau hinschaut, blüht es aber überall trotzdem ganz wunderbar bunt. Leider begrüßt uns kein neugieriger Polarfuchs.

Der kleine Laden macht einen guten Umsatz mit den Passagieren der Hanseatic inspiration. Mittags heißt es wieder „Leinen los“ und unser Schiff bringt uns zu unserem nächsten Ziel, dem 14. Juli Gletscher im Krossfjord. Hier wird wieder geankert und nach der Sicherheitsfreigabe durch die Bärenwächter ausgebootet. Wir können bis kurz vor den Gletscher laufen, aus Sicherheitsgründen müssen wir Abstand halten. Denn wenn ein Gletscher kalbt, gibt es einen Tsunami, der uns nicht treffen sollte. Die Mitglieder des Expeditionsteams erklären uns alles übers Eis, die Flora und Fauna und wir genießen die Aussicht auf kleine Eisgebilde im Wasser und den riesigen Gletscher, der 20 km lang und die Abbruchkante 2 km lang und 50 m hoch ist.

Am Abend sind alle wieder an Bord, es gibt ein Treffen mit dem Expeditionsteam mit der Rückschau auf den heutigen Tag und die Vorschau auf morgen. Der Kapitän lenkt unser Schiff noch in einen Seitenarm des Krossfjord und so haben wir beim Abendessen einen tollen Ausblick auf den Lilliehöökbreen, einen riesigen Gletscher mit einer 7 km langen und sehr hohen Abbruchkante! Es ist völlig windstill und die Berge spiegeln sich im Fjord, in dem lauter kleine Eisskulpturen schwimmen. Traumhaft!

18.06.2024: Smeerenburg und Kurs Packeis

Heute gibt es das erste Highlight schon vor dem Frühstück. Zwischen 6:45 und 7:30 Uhr können wir vom Inspiration Walk ganz vorne auf Deck 6 bei herrlichem Wetter die Schiffspassage durch die Meerenge von Sørgattet bestaunen und fotografieren. Es ist immer noch völlig windstill und die Berge spiegeln sich im Wasser. Ein Traum! Pünktlich um 8:00 Uhr ankert die Hanseatic inspiration vor Smeerenburg auf der Amsterdamøya ganz im Norden von Spitzbergen. Bei herrlichstem Wetter - windstill bei 9° C - setzen wir nach den üblichen Sicherheitsmaßnahmen mit den Zodiacs auf eine flache Landzunge über. Etwa 200 m weiter schläft eine Gruppe Walrosse in der Sonne, aber wir haben Glück, ein Tier ist im Wasser und lässt sich fotografieren. Wir bestaunen noch die Reste der Trankocher, die holländische Walfänger hier im 17. Jahrhundert gebaut haben. Am Strand liegt wunderschönes Treibholz, aber auf Spitzbergen darf man gar nichts anfassen, außer man sammelt Müll.

Mittags nimmt unser Schiff Kurs Richtung Norden, Kapitän Ulf Wolter möchte uns ins Packeis bringen. So fahren wir ca. 75 km bis zur Packeisgrenze übers offene Meer. Hier muss sich die Mannschaft auf der Brücke nicht so konzentrieren wie in den Fjorden und so werden wir eingeladen, die Brücke zu besichtigen und der Mannschaft Löcher in den Bauch zu fragen. Die Hanseatic inspiration hat die höchste Eisklasse für Passagierschiffe und unser Käptn fährt offensichtlich mit viel Spaß ins Eis, das Schiff verschiebt die riesigen, ca. 1 m dicken Eisschollen - laut unserer Gletscherexpertin über ein Jahr alt - oder spaltet sie. Das macht einen Höllenlärm und das große Schiff ruckt, dass man sich beim Fotografieren an der Reling festhalten muss.

Herrlich! Leider ist es hier oben ziemlich neblig und die Kontraste Wasser/Eis/Himmel sind gering. Aber oft leuchtet das Wasser/Eis türkis und bringt Farbe ins Bild. Fasziniert sind wir von den vielen Dickschnabellummen, die hier herumfliegen oder tauchen, so weit weg vom Land. Aber es gibt hier viel zu fressen für sie, unter den Eisschollen setzen sich Algen und andere leckere Sedimente ab. Wir stehen hier auf 80°38‘ N, bis zum Nordpol sind es nur noch 1.040 km! Am späten Abend kommt die Sonne zurück und um Mitternacht ist kein Wölkchen mehr am Himmel.

19.06.2024: Monacobreen, Bockfjord und Walrosse auf Moffen

Um 8:00 Uhr ankern wir pünktlich im Liefdefjord, um mit den Zodiacs eine gute Stunde vor dem riesigen, 40 km langen Monacobreen zu cruisen, mitten durch die Eisberge, die hier im Fjord schwimmen. Leider haben wir aber sehr dichten Nebel, sodass wir noch nicht einmal einen Blick auf den Gletscher werfen können. Kapitän Wolter wartet bis mittags ab, ob der Nebel vielleicht aufreißt - er kommt und geht oft sehr schnell - aber leider ist es immer noch völlig windstill und der Nebel bleibt liegen. Die Hanseatic inspiration holt den Anker ein und wir fahren weiter Richtung Bockfjord.

Wir sind noch nicht raus aus dem Liefdefjord, als sich der Nebel kurz zurückzieht und an Backbord sechs Belugawale auftauchen! Wir können sie wunderbar beobachten und auch hören! Nur zu fotografieren sind sie leider ganz schlecht.

Im Bockfjord ankert die Hanseatic inspiration vor Jotunkjeldene, den nördlichsten bekannten heißen Quellen. Wir wandern durchs Geröll hoch zu den Quellen und Geologin Elisabeth Spitzer erklärt uns alles über den ehemaligen Vulkan südlich der Quellen und über die Kalkablagerungen aus dem Wasser, die rund um das Wasserloch Terrassen bilden. Erstaunlicherweise wachsen selbst hier so hoch im Norden noch viele kleine Pflanzen und Flechten.

Am Abend geht es weiter Richtung Nordost, es ist wieder sehr neblig. Aber als wir an der Insel Moffen vorbeikommen, einem Naturschutzgebiet für Walrosse, haben wir urplötzlich das herrlichste Wetter und können die Tiere auf der Insel und im Wasser gut beobachten. Hier leben nur die riesigen männlichen Walrosse mit sehr langen Stoßzähnen. Sie treffen die Weibchen nur zur Paarungszeit. Wie sagt Kapitän Ulf Wolter? Magic Moments!

20.06.2024: Chermsideøya und fahrt durchs Packeis

Um 8:00 Uhr erreicht die Hanseatic inspiration Graffiti Beach auf der Insel Chermsideøya, nördlich von Nordaustlandet. Hier werden wir wie üblich ausgebootet. An Land gibt es sehr interessante Steine und schwarze Flechten auf Steinen zu bestaunen. Historisch interessant ist die Insel, weil etwas oberhalb des Strandes Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Kapitäne die Namen ihrer Schiffe und die Jahreszahl der Anlandung mit Steinen gelegt haben. Diese liegen noch heute und sind gut lesbar. Leider ist auch ein Hakenkreuz von 1939 dabei.

Gegen Mittag verlassen wir die Bucht und nehmen nördlichen Kurs Richtung der Sjuøyane. Der Kapitän steuert unser Schiff so lange durchs Packeis, wie es die Eislage gestattet. Die Hanseatic inspiration besitzt zwar die höchste Eisklasse für Passagierschiffe, ist aber kein Eisbrecher. Unterwegs können wir eine ganze Zeit lang drei der sehr seltenen Grönlandwale beobachten, wieder ein magic moment! Außerdem sehen wir eine Gruppe Walrosse und eine Robbe.

Eine Weile spaltet die Hanseatic inspiration mit lautem Getöse die dicken Eisschollen und wir stehen staunend auf dem Inspiration Walk und halten Ausschau nach einem Eisbären. Aber keiner der Könige der Arktis lässt sich sehen. Zum Abendessen sind wir von Field Staff Stefanie Zettl eingeladen. Wir sind sechs Personen am Tisch und unterhalten uns sehr nett.

21.06.2024: Nordaustlandet - Torellneset und Bråsvellbreen

Heute früh geht es mit den Zodiacs zu einer Walrosskolonie bei Torellneset auf der Insel Nordaustlandet. Hier leben nur weibliche Walrosse mit ihren Jungen unterschiedlicher Altersklassen, wie man an der Länge der Stoßzähne feststellen kann. Einige Walrosse liegen verdauend am Strand, aber die Jungbullen und auch ganz kleine Walrossbabys spielen im Wasser. In den Zodiacs sind wir mucksmäuschenstill auf Augenhöhe mit ihnen und es ist faszinierend, sie beim Spiel zu beobachten.

Wir fahren anschließend weiter mit Kurs auf den Bråsvellbreen, den größten Gletscher Europas mit einer 190 km langen Abbruchkante. Hier wollen wir mit den Zodiacs nah an den Gletscher heranfahren, an der hohen Abbruchkante entlang, aber der Nebel ist so dicht, dass wir den Gletscher noch nicht einmal aus 2 km Entfernung sehen. Näher dran kann die Hanseatic inspiration nicht fahren, da das Meer hier nicht vermessen und das Risiko einer Havarie gegeben ist. Und die Zodiacs können nicht hinfahren, weil man einen eventuellen Eisbären nicht rechtzeitig sehen würde in dem dichten Nebel. Schade, aber das ist Natur!

Kurz bevor wir am Bråsvellbreen ankommen, entdeckt Eisbärwächter Marten endlich einen Eisbären! Der Kapitän stoppt das Schiff und wir können das imposante Tier in aller Ruhe beobachten. Ganz entspannt geht der stolze Bär langsam am Strand entlang, sieht ab und zu zu uns hinüber und kühlt sich im Schnee ab. Ein Rentier, das nur 100 m von ihm entfernt grast, interessiert ihn nicht. Fotografieren ist leider sehr schwierig, denn es ist auch hier sehr dunstig und der Bär verschwindet schon mal im Nebel.

Trotzdem sind alle Passagiere glücklich, dass es endlich mit der Bärensichtung geklappt hat!

Vor dem Bråsvellbreen schwimmen viele etwas größere Eisberge im Wasser, ganz tolle interessante Skulpturen, zum Teil in leuchtendem Türkis. Auf einer Eisscholle liegen drei Walrosse, eine Mutter mit einem noch ganz kleinen Baby und einem älteren Nachwuchs.

Am späten Nachmittag gibt es noch eine Veranstaltung mit den Eisbärwächtern, die von ihrer Arbeit erzählen, sowohl die Menschen, als auch die Eisbären zu schützen. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, die bei jeder Anlandung vier Stunden volle Konzentration erfordert.

Heute Nacht wird es spannend! Der Kapitän will versuchen, die Spitzbergen-Umrundung zu schaffen und die Hinlopenstraße zu passieren, obwohl die Eislage noch grenzwertig ist. Die Fram der Hurtigruten hat angeblich gestern Abend kapituliert und umgedreht, wird gemunkelt. Wir sind gespannt, wo wir morgen früh aufwachen! Es gibt kein Tagesprogramm, da alles von der Eislage, den Wellen, dem Nebel und dem Wind abhängt.

22.06.2024: Spitzbergen-Umrundung, Martinodden auf Edgeøya

Er hat es geschafft! Als wir aufwachen, hat die Hanseatic inspiration die Inseln Barentsøya und Edgeøya auf der östlichen Seite passiert und steuert mit einer Geschwindigkeit von 13,6 kn ein Stück in den Storfjord hinein, zum Martinodden in der Russebukta auf Edgeøya. Mittags findet unterwegs eine Pølser-Party am Pool statt, es gibt viele Leckereien, aber am besten gefällt mir die Eisbären-Deko!

Um 14 Uhr werden wir ausgebootet, bei herrlichstem Wetter, 4°C Luft- und 3°C Wassertemperatur. Wie immer beschützen uns die Eisbärenwächter, und das scheint auch sehr nötig zu sein, denn am Strand liegt sehr viel Rentier-, aber auch Bärenschiet! Wir sehen auch ein Walskelett und Reste eines Rentiers. Wir laufen, wenn möglich, auf den Felsen, weil wir nicht die wunderschönen arktischen Pflanzen zertreten wollen, sie haben es ja schwer genug. An manchen Stellen müssen wir durch den Sumpf und sogar durch einen Wasserlauf waten und müssen aufpassen, dass kein Gummistiefel stecken bleibt. Expeditionsleiter Heinz Strathmann weiß zu berichten, dass vor etwa 150 Jahren zum letzten Mal ein Mensch in dieser Bucht war. Und heute waren wir die einzigen Menschen auf der ganzen Insel Edgeøya.

Wieder auf dem Schiff genießen wir noch die wunderbare Sonne und den Blick auf das tiefblaue Wasser, auf dem unzählige Eisschollen schwimmen. Als am Abend eine Scholle mit einem schlafenden Walross an uns vorbeischwimmt, hält es niemanden bei seinem Abendessen.

23.06.2024 Hornsund und Aufbruch gen Tromsø

In der Nacht hat die Hanseatic inspiration das Sørkapp umrundet, ist in den Hornsund eingebogen und lässt, während wir frühstücken, den Anker in der Burgerbukta herunter. Direkt vor uns befinden sich zwei Gletscher mit imposanten Abbruchkanten, der Vibebuktabreen und der Mühlbacherbreen. Wir steigen in die Zodiacs um und fahren möglichst nah an die Gletscher heran, an der Treibeiskante ist für die Zodiacs Schluss. Elisabeth Spitzer, unsere Geologin und Gletscher- Expertin, ist mit auf unserem Boot und wir bekommen beste Informationen aus erster Hand. Gegen Ende der Zodiacfahrt gehen wir noch an einem Boot längsseits, auf dem Hotelchefin Doris Adler als Überraschung Champagner austeilt.

Mittags ist dann leider der traurige Moment gekommen, an dem sich die Hanseatic inspiration auf den Weg nach Tromsø machen muss. Wir verlassen den Hornsund und werfen noch einen letzten Blick auf Spitzbergen, bevor es über den Nordatlantik im Nebel Richtung Süden geht.

Wir sitzen noch beim Abendessen, als der Kapitän das Schiff stoppt und die Durchsage: „Wale voraus“ viele Passagiere aufspringen lässt. Der Nebel hat sich verzogen und was wir dann bei herrlichem Sonnenschein draußen auf dem Inspiration Walk sehen, ist eine atemberaubende Show von ca. 10 Buckelwalen, die gemeinsam rund um unser Schiff jagen. Auf dem Inspiration Walk hört man in dieser halben Stunde nur noch oooohs und aaaahs. Ein krönender Abschluss dieser fantastischen Reise!

24.06.2024: Seetag und Abschiedsfeier an Bord

Unser letzter Seetag ist angebrochen. Am Vormittag hören wir noch einmal Vorträge unserer Experten Dr. Jonas Schwarz (Tier-Verhaltensforschung), Elisabeth Spitzer (Gletscherkunde), Tillmann Wolff (Biologe), Kerstin Schley (Polar-Historikerin, ansonsten auch Pilotin und Abenteurerin) und natürlich von unserem Expeditionsleiter und Abenteurer Heinz Strathmann.

Heute sind die Vorträge teilweise sehr humorvoll, aber trotzdem mit ernstem Hintergrund. Am frühen Nachmittag werden die Fotos von Fotograf Björn Gerhards und der Reisefilm von Scott Kahrens vorgestellt. Wir haben beides im Voraus bestellt und bekommen sowohl die Fotos als auch den Film auf USB-Sticks. Auch von der Brücke liegt ein Stick im Postfach mit dem Logbuch und dem GPS-Track. Danke, Käpt'n!

Vor dem letzten Abendessen an Bord lädt Kapitän Ulf Wolter noch zum Kapitäns-Farewell ein. Der Crew-Shantychor singt und der Kapitän versteigert für die Organisation „Clean Svalbard“ und für die Kasse der Crew eine von einem philippinischen Matrosen wunderschön bemalte Seekarte, ein Kunstwerk aus Müll, den wir unterwegs gesammelt haben, und einen ebenso schön bemalten Zodiac-Propeller, der auf der Tour bei Poolepynten von einem Stein unter Wasser funktionsunfähig gemacht wurde. Die Eisbärwächter Thomas und Marten, die je einen Bären entdeckt hatten, spenden für die Versteigerung ihre Eisbär-Anstecknadeln, die sie für ihre Entdeckung bekommen hatten.

Ulf Wolter bedankt sich sehr herzlich bei seiner Crew und dem Expeditionsteam und wir stellen zum wiederholten Mal fest, dass die Stimmung und Harmonie in dieser gesamten Crew außergewöhnlich gut ist. Und die überträgt sich natürlich auch auf die Gäste. Auch wir haben anschließend noch Gelegenheit, uns zu bedanken, besonders bei Expeditionsleiter Heinz Strathmann, der mit seinen Expeditionserfahrungen so authentisch erzählen konnte, und bei Dr. Jonas Schwarz, dessen Begeisterung für die Biologie und Verhaltensforschung auf uns übergesprungen ist. Ebenso bei Tierarzt und Eisbärwächter Dr. Marten Hauschild, der uns das Beobachten des Königs der Arktis ermöglichte, und bei Elisabeth Spitzer, die nie müde wurde, ihr umfangreiches Wissen über Geologie und Gletscher an uns weiterzugeben.

So endet diese wunderbare Reise mit einer sehr schönen letzten Veranstaltung!

25.06.2024: Ankunft in Tromsö und Fazit

Um 3:00 Uhr in der Nacht steigt ein Lotse auf die Hanseatic inspiration über, und Kapitän Wolter und er steuern gemeinsam sicher durch die norwegischen Inseln. Als wir um 7:00 Uhr beim Frühstück sitzen, legen wir in Tromsø an. Zum ersten Mal auf dieser Reise regnet es ein wenig.

Es war eine wunderbare Reise! Die Organisation war perfekt, sowohl im Vorfeld von Frau Hillemann von Eisexpeditionen.de als auch von Hapag-Lloyd Cruises. Das Schiff war wunderschön, die Crew nicht zu toppen! Wir haben jeden Tag so viel Schönes erlebt: die außergewöhnliche arktische Landschaft von Spitzbergen, das Packeis mit tollen Eisbergen, die teilweise aussahen wie künstlerische Skulpturen, die imposanten Gletscher, die ja leider durch den Klimawandel immer schneller abschmelzen, und vieles mehr. Am schönsten aber war es, die arktische Tierwelt in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu dürfen!

Leider haben wir keinen Polarfuchs getroffen, das heißt, wir müssen bald wieder auf Expeditionskreuzfahrt nach Spitzbergen!

Hat die Lektüre von Frau Kleinjohanns Reisetagebuch bei Ihnen die Lust auf eine Expeditionskreuzfahrt nach Spitzbergen geweckt? Wollen Sie die beeindruckenden Naturschönheiten von Spitzbergen nun selbst entdecken und diese einzigartige Weltgegend an Bord eines kleinen Expeditionsschiffes erkunden? Dann freuen wir uns, Ihnen behilflich zu sein. Wir stehen bereit, um Sie bei der Auswahl der perfekten Expedition zu unterstützen.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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