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Die abenteuerliche Lappland-Winterreise mit Hapag-Lloyd Cruises führt Kristina Hillemann und die Eisexpeditionen.de-Gruppe durch dickes Packeis nach Luleå. Lesen Sie im zweiten Teil ihres Reisetagebuchs von magischen Nordlichtern, historischen Kirchstädten und aufregenden Huskytouren im winterlichen Lappland.
Es ist 05:00 Uhr morgens, und wir werden jäh aus dem Schlaf gerissen. Ein lautes Krachen hallt durch die Kabine, das ganze Schiff rüttelt und schüttelt sich. Endlich – wir sind im Eis angekommen! Die HANSEATIC spirit hat die eisigen Gewässer der Bottenwiek erreicht, und das Abenteuer beginnt. Kaum sind wir wach, dauert es keine zwei Minuten, bis Niklas und ich, dick eingepackt in unsere wetterfesten Monturen, an Deck stehen. Mit Kamera, Actioncams und Handys bewaffnet, stürzen wir uns in die eiskalte Dunkelheit – und was wir erleben, lässt uns die Kälte sofort vergessen.
Über uns tanzen die Nordlichter, grün und violett, ein magisches Schauspiel am arktischen Himmel. Die Szenerie ist atemberaubend, aber Niklas übertrifft sich selbst. Zwei Kameras, zwei Actioncams und zwei Handys – er jongliert alle Geräte gleichzeitig und beweist, dass Männer sehr wohl multitaskingfähig sein können. Während ich staunend fotografiere und die Szenerie genieße, ist Niklas voll in seinem Element, filmt jede Bewegung des Schiffes, das sich unermüdlich durch das Packeis kämpft.
Bis etwa 08:00 Uhr geht es weiter – vorwärts, rückwärts, ein Rütteln und Brechen, das durch das ganze Schiff dringt. Dann jedoch ist Schluss. Das Eis hat uns fest im Griff, nichts geht mehr. Kapitän Axel Engeldrum gibt nicht auf. Immer wieder nimmt er mit der HANSEATIC spirit Anlauf, fährt zurück, nimmt Schwung und rammt mit etwa 8 Knoten gegen die dicke Eiskante. Seine Hoffnung ist es, die Fahrrinne zu öffnen, doch diese ist mittlerweile ebenfalls zugefroren. Das Eis drückt von allen Seiten gegen unser Schiff. Es ist ein beeindruckender, fast ehrfurchtgebietender Moment, die rohe Kraft der Natur so unmittelbar zu erleben.
Die Situation wird zunehmend kniffliger. Der Lotse, der uns sicher in Richtung Luleå bringen soll, ist noch etwa 16 Seemeilen entfernt, und die Fahrrinne scheint unerreichbar. Zum Glück ist der schwedische Eisbrecher Atle bereits informiert. Atle ist einer der fünf staatlichen Eisbrecher Schwedens, die in der Region stationiert sind, um Schiffe durch die schwierigen, zugefrorenen Gewässer des Bottnischen Meerbusens zu lotsen. Er wurde 1974 gebaut und ist mit seinen 104 Metern Länge und 24.200 PS ein beeindruckendes Werkzeug der Seefahrt. Mit seiner massiven Bugkonstruktion kann er selbst dicke Eisschichten aufbrechen und anderen Schiffen den Weg freimachen.
Nach einigen Momenten sehen wir schließlich die starken Scheinwerfer des Eisbrechers, die die dunkle Eislandschaft durchdringen. Mit einem Gefühl der Erleichterung beobachten wir, wie der Atle seinen Weg zu uns bahnt. Kapitän Engeldrum hat es mit großem Geschick und Geduld geschafft, uns bis zur gedachten Fahrrinne vorzuarbeiten. Wenig später übernimmt der Atle die Führung. Mit seiner mächtigen Präsenz zermalmt der Eisbrecher das vor uns liegende Eis, schiebt es zur Seite und öffnet uns den Weg.
Luleå, eine der wichtigsten Hafenstädte Schwedens, beherbergt eine beeindruckende Flotte von Eisbrechern, die für die Region von entscheidender Bedeutung sind. Neben bekannten Eisbrechern wie Atle, Frej und Oden spielt auch der Ymer eine wichtige Rolle in den eisigen Gewässern der Bottenwiek. Diese mächtigen Schiffe halten nicht nur die Handelswege im Winter offen, sondern haben auch in den Sommermonaten spannende Aufgaben.
Langsam, aber sicher setzen wir unsere Fahrt in Richtung Luleå fort. Die ersten Sonnenstrahlen brechen am Horizont durch und tauchen die eisige Landschaft in ein sanftes, violettes Licht. Es ist ein Erlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird – die unbändige Kraft des Eises, die Präzision und das Können der Schiffsbesatzung und die unvergleichliche Schönheit der nordischen Natur. Luleå, wir kommen! Um 11:15Uhr ist es dann so weit.
Luleå, die Hauptstadt der nordschwedischen Provinz Norrbottens län, liegt malerisch an der Mündung des Lule älv in den Bottnischen Meerbusen. Mit etwa 43.000 Einwohnern im Tätort und rund 76.000 in der gesamten Gemeinde ist Luleå das Herz Schwedisch-Lapplands. Die Stadt verbindet auf einzigartige Weise eine reiche Geschichte mit modernem Fortschritt und beeindruckender Natur, was sie sowohl für Bewohner als auch für Besucher besonders attraktiv macht.
Eines der markantesten historischen Wahrzeichen Luleås ist die Kirchenstadt Gammelstad, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Niklas und ich nehmen heute Abend an einem besonderen Ausflug teil: einem Laternenrundgang durch die historische Kirchstadt Gammelstad in Luleå. Während einige der anderen Gäste mit Huskyschlitten durch die verschneite Landschaft fahren, entscheiden wir uns für diese Reise in die Vergangenheit. Die warmen Lichter der Laternen, die Dunkelheit und die Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten schaffen eine magische Atmosphäre, die uns tief in die reiche Kultur und Geschichte der Region eintauchen lässt.
Gammelstad, ein UNESCO-Weltkulturerbe seit 1996, ist die am besten erhaltene Kirchstadt in Schweden. Mit über 400 Kirchhäuschen und der imposanten Steinkirche aus dem 15. Jahrhundert bietet sie einen Einblick in eine Zeit, in der die Kirche das gesellschaftliche Zentrum des Lebens darstellt. Die Tradition, in den Kirchhäuschen zu übernachten, beginnt aus praktischen Gründen: Menschen aus den umliegenden Dörfern legen oft weite Wege zurück, um die Sonntagsmesse oder kirchliche Feiertage zu besuchen. Die kleinen Häuschen bieten ihnen Unterkunft und werden gleichzeitig zu Treffpunkten für Handel, Gerichtssitzungen, Hochzeiten und gesellschaftlichen Austausch.
Die Häuschen stehen dicht an dicht, schlicht und doch voller Geschichten. Sie sind ausgestattet mit einem Ausziehbett, einem Tisch, einigen Stühlen und einem Schrank – oft mit Möbeln, die zu Hause ausgedient haben. Einfache Kamine und handgeblasene Fenster mit kleinen Bleirahmen sind Zeichen der damaligen Handwerkskunst. Unser Guide erzählt, wie die Kirchhäuschen einst auch für Feierlichkeiten genutzt werden. Besonders Michaeli ist ein beliebter Feiertag, an dem die Jugend tanzt, singt und neue Bekanntschaften knüpft. Trotz aller Freude herrscht Disziplin: Die jungen Leute schlafen angezogen unter ihren Decken und Fellen.
Wir gehen durch die engen Gassen, während die Laternen die schneebedeckten Holzhäuser in ein sanftes Licht tauchen. Manche Häuschen, wie das beeindruckende Haus Nr. 253, heben sich durch ihre Größe und Geschichte hervor. Es wird ursprünglich als Bürgerhaus genutzt und dient Kaufleuten für Handel und Unterkunft während der Märkte. Heute wird es, wie viele andere Häuschen, mit viel Sorgfalt restauriert und bewahrt seinen historischen Charme.
Unser Rundgang endet vor der majestätischen Steinkirche, deren Silhouette im Laternenlicht leuchtet. Sie thront über der Kirchstadt und erinnert an die zentrale Rolle, die der Glaube hier über Jahrhunderte spielt. Der Abend in Gammelstad fühlt sich an wie eine Zeitreise. Die Geschichten der Kirchhäuschen und ihrer Bewohner zeigen, wie eng Tradition, Glaube und Gemeinschaft einst miteinander verwoben sind. Es ist ein ruhiger, aber eindrucksvoller Kontrast zu den Huskyschlittenfahrten – ein Erlebnis, das uns die Seele und Geschichte von Luleå näherbringt.
Luleå hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Zentrum der Innovation entwickelt. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Eröffnung des weltweit ersten überdachten Einkaufszentrums im Jahr 1955. Dieses Einkaufszentrum, schlicht "Shopping" genannt, wurde vom visionären Architekten Ralph Erskine entworfen, der für seine funktionalen und klimafreundlichen Designs bekannt war. Es bot den Bewohnern der Stadt nicht nur eine zentrale Anlaufstelle für Einkäufe, sondern auch Schutz vor den oft harschen Witterungsbedingungen Lapplands. Das Einkaufszentrum war nicht nur ein Meilenstein der Architekturgeschichte, sondern auch ein Symbol für die Anpassungsfähigkeit und den Fortschrittsgeist der Region.
Heute ist Luleå ein wichtiger Standort für moderne Technologien und Nachhaltigkeit. Die Stadt beherbergt eines der größten Rechenzentren der Welt, betrieben von Facebook, das vollständig mit erneuerbarer Energie aus der Region versorgt wird. Dies unterstreicht die Vorreiterrolle Luleås im Bereich der ökologischen Technologie und nachhaltigen Stadtentwicklung. Gleichzeitig bleibt die Stadt eng mit ihrer industriellen Vergangenheit verbunden. Der Hafen von Luleå war über Jahrhunderte ein zentraler Umschlagplatz für das hochwertige schwedische Eisen, das aus den Minen in Kiruna und Gällivare stammte und weltweit exportiert wurde. Diese Bedeutung spiegelt sich auch in der Verbindung zur Redewendung "Schwedische Gardinen" wider, die auf die robusten Gefängnisgitter aus schwedischem Eisen anspielt.
Unser Tag beginnt bei -20° mit einem Spaziergang über die zugefrorene Bottenwiek und einem Besuch des Doms von Luleå. Der Dom, ein beeindruckendes neugotisches Bauwerk, thront majestätisch in der Stadt und erzählt von der religiösen und kulturellen Bedeutung Luleås. Seine filigranen Fenster und die imposante Architektur ziehen uns in ihren Bann, bevor wir uns auf den Weg zum Schiff machen.
Heute stehen uns an Bord der HANSEATIC spirit viele aufregende Ausflüge zur Auswahl. Ob kulturelle Highlights, sportliche Herausforderungen oder winterliche Naturerlebnisse – für jeden ist etwas dabei. Unsere Gäste können zwischen der Besichtigung von Gammelstad und den beeindruckenden Storforsen-Stromschnellen, einem Winterabenteuer mit Schlittenhunden, einer Erkundung der samischen Kultur und Traditionen oder sportlichen Aktivitäten wie Schneemobil- oder Fatbike-Touren wählen. Am Abend lockt die Kirchstadt von Gammelstad im Laternenlicht mit ihrer historischen Atmosphäre. Wir entscheiden uns für das Wintererlebnis mit Schlittenhunden – ein Abenteuer, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Bereits bei der Ankunft in der Huskylodge hören wir das fröhliche Bellen der Hunde. Hier leben 80 Huskys, die täglich etwa 100 Kilogramm Fleisch benötigen. Die Lodge ist nicht nur der Arbeits- und Lebensort dieser beeindruckenden Tiere, sondern auch ein Zentrum für das Hundeschlittenfahren, eine Tradition, die bis weit in die Geschichte zurückreicht. Ursprünglich wurden Schlittenhunde von den Inuit für die Jagd und den Transport eingesetzt. Mit ihren Gespannen konnten sie lange Strecken in der arktischen Kälte zurücklegen. Ein Gespann besteht aus Leithunden, die an der Spitze laufen und die Richtung vorgeben, den Läufern in der Mitte und den kräftigen Radlerhunden, die direkt vor dem Schlitten ziehen.
Nun ist es Zeit für unser eigenes Abenteuer. Zehn Huskys werden vor unseren Schlitten gespannt, und unser erfahrener Musher gibt uns eine kurze Einführung. Wir teilen den Schlitten zu dritt und mit dem Musher, während die Hunde vor Energie nur so strotzen. Kaum gibt der Musher das Signal, springen sie mit unglaublicher Kraft los, und der Schlitten gleitet sanft über die verschneite Landschaft. Wir fahren über den zugefrorenen See, während die Sonne am Horizont untergeht und den Himmel in ein Farbenspiel aus Rosa, Orange und Violett taucht. Gleichzeitig erhebt sich der Mond am Himmel, leuchtend und silbern, und begleitet uns durch die verschneiten Wälder. Die gefrorenen Bäume wirken wie aus einem Wintermärchen, und wir sind sprachlos vor Staunen über die Schönheit dieser unberührten Landschaft.
Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen wir die Lodge und werden in die gemütliche Hütte eingeladen. Drinnen knistert ein Lagerfeuer, und heiße Getränke sowie köstlicher Kuchen warten auf uns. Es ist der perfekte Moment, um die Eindrücke der Fahrt Revue passieren zu lassen und die Wärme zu genießen. Besonders berührend wird es, als wir zwei zweiwochenalte Welpen und ihre stolze Mutter kennenlernen dürfen. Die kleinen, flauschigen Hunde lassen sich bereitwillig streicheln, und wir sind sofort verliebt in ihren Charme und ihre Energie.
Dieses Wintererlebnis mit den Huskys ist nicht nur ein Abenteuer, sondern auch eine Reise in die Geschichte und eine Hommage an die Kraft und den Willen dieser beeindruckenden Tiere. Von den Inuit, die mit ihren Schlittenhunden auf die Jagd gingen, bis zu den berühmten Helden des Serum Run – die Tradition des Hundeschlittenfahrens ist ein faszinierendes Kapitel der Mensch-Tier-Beziehung. Der heutige Ausflug in Luleå zeigt uns, wie eng die Natur, die Kultur und die Vergangenheit miteinander verwoben sind – ein Tag, den wir nie vergessen werden.
Spätestens am Abend kehren alle von Ihrem Ausflug zurück und genießen ein wärmendes Abendessen und der Großteil fällt erschöpft, aber überglücklich ins Bett.
Die Natur um Luleå ist ein weiteres Highlight der Stadt. Der Schärengarten vor der Küste umfasst über 1.300 Inseln, die zum Segeln, Kajakfahren und Angeln einladen. Im Winter verwandelt sich das gefrorene Meer rund um die Stadt in eine riesige Eisbahn, die sich ideal für Schlittschuhlaufen, Spaziergänge oder sogar Autofahrten auf speziell angelegten Eisstraßen eignet. Auch Wanderfreunde kommen auf ihre Kosten: Der Bälingeberget bietet Ruhe und beeindruckende Ausblicke, während der Storforsen, eine der größten Stromschnellen Europas, mit seiner wilden Schönheit fasziniert.
Die geografische Lage Luleås nahe dem Polarkreis bietet Besuchern zudem die Möglichkeit, von September bis März das spektakuläre Schauspiel der Polarlichter zu erleben. Im Sommer locken die langen Tage der Mitternachtssonne zu Aktivitäten wie Wandern, Radfahren oder Golf auf dem nördlichsten 27-Loch-Golfplatz der Welt.
Auch kulturell hat Luleå viel zu bieten. Die Stadt verfügt über eine lebendige Musikszene und ist Gastgeber zahlreicher Festivals und Konzerte. Museen und Kunstgalerien laden dazu ein, die Geschichte und Kultur der Region zu entdecken. Gleichzeitig spielt Sport eine wichtige Rolle im Alltag der Bewohner. Neben Wintersportarten wie Eishockey und Skilanglauf ist der Golfplatz der Stadt ein besonderer Anziehungspunkt, auf dem die Mitternachtssonne ein einzigartiges Spielerlebnis ermöglicht.
Luleå ist eine Stadt, die Tradition und Moderne harmonisch vereint. Mit ihrer reichen Geschichte, ihren zukunftsweisenden Technologien, der beeindruckenden Natur und einem vielfältigen Freizeitangebot bietet sie sowohl ihren Bewohnern als auch Besuchern eine hohe Lebensqualität. Ob Kultur, Natur oder Innovation – Luleå überzeugt auf allen Ebenen und ist ein unverzichtbares Reiseziel in Schwedisch-Lappland.
Heute Morgen begrüßt uns Luleå mit überraschend milden Temperaturen – von den eisigen -20°C der letzten Tage sind wir auf fast frühlingshafte -1°C geklettert. Diese unerwartete Wärme sorgt für ausgelassene Stimmung an Bord, und einige Gäste genießen die frische Luft sogar im T-Shirt. Der Himmel zeigt sich in zauberhaften Pastelltönen, die von Rosa über Blau bis hin zu zartem Orange reichen, und verleiht der verschneiten Landschaft eine magische Atmosphäre. Es ist der perfekte Abschied von Luleå, bevor wir am Mittag weiterreisen.
Bis 12:30 Uhr steht noch der Shuttlebus-Service ins Zentrum von Luleå zur Verfügung. Viele nutzen die Gelegenheit, letzte Eindrücke der Stadt zu sammeln, entlang der verschneiten Straßen zu spazieren oder die winterliche Kulisse in vollen Zügen zu genießen. Zurück an Bord wartet ein ganz besonderer Höhepunkt auf uns: die traditionelle Pölserparty auf Deck 8.
Pünktlich um 12:30 Uhr verwandelt sich Deck 8 in eine lebhafte Feierzone. Stehtische werden aufgebaut, und unter freiem Himmel genießen wir die milde Winterluft. Glühgin, Weißwein, Champagner und Bier sowie schwedische Spezialitäten wie Pölser aus Rentierfleisch und Rentiergulaschsuppe, Schinken und vieles mehr werden großzügig serviert, während ein Sänger für die perfekte Stimmung sorgt. Die Musik schallt über die Bottenwiek, und es wird gelacht und gefeiert. Diese Mischung aus Tradition, Genuss und Gemeinschaft ist ein wunderbarer Abschluss unseres Aufenthalts in Luleå.
Mit diesen Eindrücken steuern wir auf das Auslaufen zu. Die Pölserparty bringt uns noch einmal zusammen, bevor wir uns auf die nächste Etappe unserer Reise begeben. Kapitän Axel Engeldrum bereitet sich auf das Auslaufen vor und der kleine Schlepper Vilja bricht bereits die Fahrbahn rund um uns frei. Die kreisförmigen Runden im Eis um uns den Weg zu bahnen wirken wie die Choreografie unseres Hamburger Schlepperballetts, das durch den Sonnenschein perfekt in Szene gesetzt wird. Schließlich heißt es Leinen los und wir machen uns auf den Weg Richtung Kemi. Langsam verlassen wir die Region Luleå, während wir uns durch das Eis kämpfen, fahren nicht weit vom Schiff entfernt die Schweden Schlittschuh auf dem zugefrorenen Meer und Snowmobil. Für die Einwohner von Schweden ein normaler Anblick, der sie nicht sonderlich bei ihren Outdooraktivitäten beeindruckt. Die untergehende Sonne färbt den Himmel blutrot und wir werden Zeuge eines Naturphänomens. Am Himmel ist eine polare Stratosphärenwolke zu sehen.
Von Bord der HANSEATIC spirit erleben wir ein seltenes und atemberaubendes Phänomen: Polare Stratosphärenwolken, auch Perlmuttwolken genannt. Diese außergewöhnlichen Wolken, die in Höhen von 15 bis 25 Kilometern in der Stratosphäre entstehen, leuchten in schillernden Farben – Rosa, Grün, Blau und Gelb – und erinnern an die irisierende Oberfläche von Perlmutt. Sie entstehen bei extrem kalten Temperaturen von unter -80°C und reflektieren das Sonnenlicht in einem Winkel, der ihre faszinierenden Farben erzeugt.
Die Wolken erscheinen, während die Sonne knapp unter dem Horizont steht, und malen den winterlichen Himmel über Lappland in spektakulären Tönen. Dieses seltene Schauspiel ist eine perfekte Ergänzung zu unserer Fahrt in der arktischen Landschaft und hinterlässt uns sprachlos vor Staunen. Ein wahres Geschenk
Wir folgen der Fahrrinne, obwohl diese bereits ebenfalls zugefroren ist. Immer wieder treffen wir auf dicke Eismassen, das ganze Schiff vibriert und Kapitän Axel Engeldrum berichtet über den Lautsprecher, dass der Tanker im näheren Umfeld bereits steckengeblieben ist und der Eisbrecher Atle ihn erst Morgen abholt. Die Atle fährt wohl ein kleines Stück vor uns, was uns hoffen lässt, dass wir, sollten wir wieder feststecken, auch kurzfristig befreit werden könnten.
Das Eis Richtung Kemi wird immer dicker und zum Recap lädt unser Kapitän alle persönlich ein da es eine Fahrplanänderung geben wird. Wir schaffen den Weg hoffentlich noch nach Kemi, aber es droht in den kommenden zwei tagen ein Sturm und das Eis ist noch dicker geworden als erwartet. Aufgrund des Sturms werden die Eisbrecher ihren Dienst aussetzen und somit könnt uns auf dem Weg nach Oulu keiner aus dem Eis befreien. Die Eisdicke zwischen Kemi und Oulu ist so dick, dass wir es ohne Eisbrecher aktuell niemals schaffen würden, und so beschließt der Kapitän, dass wir zwei Nächte in Kemi abwettern und die Ausflüge nach Oulu über Land organisieren. Eine Meisterleistung des Ausflugsteams und Expeditionsfeeling pur.
Die letzten 30 Meilen fährt der Eisbrecher Sisu vorweg und hält uns die Fahrtrinne frei die letzten Meilen übernimmt der Eisbrecher Kontio. Gegen 21:15Uhr erreichen wir den Hafen von Kemi, doch das Anlegemanöver gestaltet sich aufgrund der riesigen Eismassen kompliziert und dauert bis in die Nacht.
Was unsere Reisegruppe in den folgenden Tagen auf ihrer Reise "Winterabenteuer Lappland" in Kemi und Finnisch-Lappland erlebt hat, lesen Sie bald im dritten Teil von Kristina Hillemanns Reisebericht. Hier geht es zum ersten Teil.
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Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!10.520
pro PersonAbenteuer Bottnischer Meerbusen, Kurs gen Norden (gen Süden) Kemi - Helsinki
9.690
pro PersonAbenteuer Bottnischer Meerbusen, Kurs gen Norden
5.790
pro PersonExpedition Azoren - Ein Garten Eden auf neun Inseln verteilt