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Reisebericht - Eisexpeditionen.de Gruppenreise: Grönland mit Hapag-Lloyd Cruises – Teil 3

Kristina Hillemann begleitete vom 10. bis 24. September 2024 unsere Eisexpeditionen.de-Reisegruppe an Bord der HANSEATIC nature von Westgrönland nach Hamburg. Im dritten und letzten Teil ihres Expeditionstagebuchs berichtet sie von der Rückreise mit faszinierenden Stopps in Stornoway, der größten Stadt der Äußeren Hebriden, und Kirkwall auf den Orkney-Inseln.

Seetage - 18. bis 20. September

Wir lassen die Küste Grönlands hinter uns; es folgen drei Seetage, bei denen wir uns endlich erholen können! Wir verabschieden uns demütig von Grönland und freuen uns auf den nächsten Halt in Schottland. Doch wer denkt, dass man an Seetagen nichts erleben kann, der irrt sich gewaltig. Länger schlafen, Mikroskopieren, Knoten knüpfen, Vorträgen lauschen oder die Teilnahme an Sportkursen und Lesungen der Buchhandlung Felix Jud stehen auf dem Programm. Nebenher nutzt der ein oder andere den Wellnessbereich, oder bearbeitet seine zahlreichen Fotos.

Offiziers-Cocktail mit Tanzeinlage - 19. September

Am Abend des 19.09.2024 werden wir überrascht von einer besonderen Show! Beim Offiziers-Cocktail tritt die Crew-Band auf und schmettert den ein oder anderen bekannten Hit der 70er. Wieder überrascht uns auch die General Expedition Managerin Nadine Armbrust mit der einen oder anderen Gesangseinlage! Wir fragen uns langsam, ob Frau Armbrust wirklich ein Mensch aus Fleisch und Blut ist, denn es gibt gefühlt nichts, was diese Powerfrau nicht kann. Die Tanzfläche ist eröffnet und auch unser Kapitän Peter Rössler wird aufgefordert, das Tanzbein zu schwingen. Wir halten weiter Kurs auf die Äußeren Hebriden.

Die Äußeren Hebriden

Die Äußeren Hebriden, auch Na h-Eileanan Siar genannt, sind eine malerische Inselkette im Atlantischen Ozean vor der Westküste Schottlands. Sie erstrecken sich über 208 Kilometer von Butt of Lewis im Norden bis Barra Head im Süden. Getrennt von den Inneren Hebriden durch die Meerengen Little Minch und North Minch, sind sie bekannt für ihre wilde Schönheit und abgelegene Lage.

Die Inseln sind geprägt von einer reichen Kultur und Tradition. Die meisten Bewohner sprechen Schottisch-Gälisch und leben vor allem vom Fischfang, der Schafzucht und dem Torfabbau. Eine wichtige Industrie ist die Herstellung von Harris Tweed, einem weltweit begehrten Stoff, der traditionell auf den Inseln gewebt wird. Stornoway, die Hauptstadt auf der Insel Lewis, ist das wirtschaftliche Zentrum der Äußeren Hebriden.

Die Inselkette ist religiös geprägt. Während der Norden von evangelischen Gemeinden dominiert wird und der Sonntag als strenger Ruhetag begangen wird, sind die südlichen Inseln katholisch geprägt. Touristen werden von der atemberaubenden Natur, den weiten Torfmooren und den schroffen Küstenlandschaften angezogen.

Stornoway - 21.September

Morgens gegen 06:00 Uhr kommt der Lotse an Bord, und wir nehmen Kurs auf den Hafen von Stornoway, der Hauptstadt der Äußeren Hebriden. Stornoway liegt auf der Insel Lewis und Harris, der größten Insel Schottlands und der drittgrößten der Britischen Inseln, mit einer Fläche von 2.178 km². Die nördliche Region heißt Lewis, ein überwiegend flaches Gebiet mit weiten Mooren und grünen Weiden, während Harris im Süden gebirgig ist und mit über 30 Gipfeln, die mehr als 300 Meter hoch sind, eine dramatische Landschaft bietet. Trotz ihrer unterschiedlichen Natur ist die Insel eine Einheit, wobei Lewis für seine historische Bedeutung und Harris für seine malerischen Berge bekannt ist. Die Landenge bei Tarbert teilt Harris zusätzlich in zwei Teile.

Stornoway – Das Herz der Äußeren Hebriden

Stornoway ist die größte Stadt der Äußeren Hebriden und ein wichtiges Zentrum für Kultur, Handel und Tourismus. Mit rund 8.000 Einwohnern ist sie der wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt der Insel. Der Name "Stornoway" leitet sich vom altnordischen „Stjórnavágr“ ab, was „Steuermann's Bucht“ bedeutet. Die Stadt hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht, als sie ein wichtiger Handelsplatz der Wikinger war. Stornoway und die Insel Lewis and Harris bieten eine unvergleichliche Kombination aus Geschichte, Kultur und Natur. Diese Inselgruppe ist nicht nur reich an historischen Stätten und prähistorischen Monumenten, sondern auch an unberührten Landschaften, die jedem Besucher unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Egal, ob man die Callanish Standing Stones, die Strände oder das kulturelle Leben der Stadt erkundet – hier gibt es für jeden etwas zu entdecken.

Wildlife statt RIB-Boot-Abenteuer

Die Einreise wird im HanseAtrium abgewickelt, bevor wir in Gruppen zu verschiedenen Ausflügen aufbrechen. Willkommen in Schottland! Wir haben gelernt, dass auf einer Expedition alles von Wind und Wetter abhängig ist, so auch der geplante Ausflug mit dem RIB-Boot. Dichter Nebel liegt über der Stadt und eine Fahrt mit dem RIB-Boot ist zu riskant. Doch als wir zwar verständnisvoll, aber dennoch ein wenig geknickt, zurück an der Pier entlang schlendern, werden wir mit Plan B belohnt: Wildlife im Hafenbecken! Drei Kegelrobben kommen auf uns zu, und eine begrüßt uns aus maximal einem Meter Entfernung. Neugierig streckt sie uns ihren Kopf entgegen, als wollte sie uns persönlich begrüßen. Kurzes Verlegenheitsputzen und dann schläft sie beim Schwimmen ein und beginnt zu schnarchen. Herrlich! Wir können uns kaum lösen. Doch wir haben noch viel vor. Als Ersatzprogramm steht das Schloss an.

Lews Castle

Das eindrucksvolle viktorianische Schloss Lews Castle thront majestätisch über dem Hafen von Stornoway. Erbaut in den 1850er Jahren von Sir James Matheson, ist es heute ein Museum, das die Geschichte der Äußeren Hebriden und der Isle of Lewis erzählt. Besonders sehenswert sind die berühmten Lewis-Schachfiguren, die im Museum ausgestellt sind. Mittlerweile gibt es ein Café, und Luxuskunden können Übernachtungen ohne Verpflegung buchen. Das Schloss und der Garten verkörpern Schottland, wie es im Buche steht: Garten, Nebel, Enten und Jagdhunde!

Weiter geht es zum Shoppen und zurück zum Hafen. Der Hafen von Stornoway ist einer der geschäftigsten Fischereihäfen Schottlands. Hier können wir das lebhafte Treiben beobachten, und frische Meeresfrüchte werden in der Fischhalle und auf dem kleinen Markt angeboten. Der Hafen ist auch ein wichtiger Knotenpunkt für Fährverbindungen und Bootsausflüge zu den umliegenden Inseln.

Ein weiteres Highlight, das einige besichtigen, sind die Callanish Standing Stones, eine über 5.000 Jahre alte prähistorische Steinformation. Diese mystischen Steine, älter als Stonehenge, bieten Besuchern eine tiefere Verbindung zur alten Geschichte der Insel und sind ein Muss für jeden Geschichtsinteressierten.

Für Liebhaber von lokalen Spezialitäten ist ein Besuch der Hebridean Brewery ein Muss. Hier wird das einzige Bier der Äußeren Hebriden gebraut, das vor Ort verkostet werden kann. Aber auch der Gin begeistert viele und findet seinen Weg nach Hause.

Um 17:30 heißt es „Leinen los“, und auf Deck 8 findet bei Sonnenschein die Sail Away Party statt. Nach dem Essen lauschen wir dem Captains Talk, und uns wird ein tiefer Einblick in das abwechslungsreiche Leben von Peter Rössler gewährt

Kirkwall - 22. September

Kirkwall, die Hauptstadt der Orkney-Inseln, liegt auf der Insel Mainland und versprüht mit ihrer altnordischen Bauweise und Geschichte einen Hauch von Skandinavien. Gegründet im 11. Jahrhundert von Earl Rognvald Brusason, hat sich Kirkwall zu einer lebhaften Stadt mit etwa 7.000 Einwohnern entwickelt. Der Name "Kirkwall" bedeutet „Bucht der Kirche“ und erinnert an eine frühere Kirche, die heute nicht mehr existiert.

Das Stadtzentrum von Kirkwall wird von der imposanten St. Magnus Kathedrale dominiert, die 1137 zu Ehren des heiligen Wikingers Magnus von Orkney erbaut wurde. Sie ist die nördlichste Kathedrale Großbritanniens und beeindruckt durch ihre Bauweise aus zweifarbigem Sandstein und reich verzierten Ornamenten. Gegenüber befinden sich die Ruinen des Bischofspalastes aus dem 12. Jahrhundert sowie der Earl’s Palace, der 1606 von Earl Patrick of Orkney erbaut wurde.

Tradition und Geschichte: Die Schätze der Orkney-Inseln

Ein besonderes kulturelles Ereignis in Kirkwall ist das traditionelle Ba’Game, eine Art Rugbyspiel mit über 200 Teilnehmern, das an Weihnachten und Neujahr stattfindet. Die Mannschaften, „Uppies“ und „Doonies“, spielen gegeneinander, wobei das Ziel darin besteht, den Ball entweder in den Hafen zu befördern oder ihn an eine markierte Stelle in der Stadt zu bringen.

Die Orkney-Inseln sind reich an archäologischen Schätzen. In der Nähe von Kirkwall befinden sich einige der beeindruckendsten prähistorischen Stätten, darunter der Ring of Brodgar, ein mystischer Steinkreis, und das Dorf Skara Brae, das durch eine Sturmflut freigelegt wurde und zu den am besten erhaltenen Siedlungen der Jungsteinzeit zählt. Beide gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und geben einen faszinierenden Einblick in das Leben vor Tausenden von Jahren.

Sonntagsspaziergang in Kirkwall

Als wir morgens in Kirkwall ankommen, sind fast alle Museen und Geschäfte geschlossen. Es ist schließlich Sonntag! Langsam schlendern wir durch die malerischen Gassen mit den historischen grauen Steinhäusern, die uns das authentische Flair einer nordischen Hafenstadt vermitteln. Nach einem kurzen Spaziergang zur Kirche, über den alten Friedhof und den Bischofspalast, entscheiden wir uns für einen Besuch der Touristeninformation. Plötzlich entdecken wir, dass das Museum außerplanmäßig geöffnet hat. Für diejenigen, die mehr über die Geschichte der Orkneys erfahren möchten, ist das Orkney Museum ein Muss. Es bietet eine Reise durch die Geschichte der Inseln, von der Steinzeit über die Wikinger bis zur Moderne. Das Museum befindet sich im Tankerness House, einem ehemaligen Herrenhaus, das heute unter Denkmalschutz steht. Als wir aus dem Museum kommen, haben der ein oder andere Ladenbesitzer nun doch geöffnet und freut sich auf die kaufsüchtigen Touristen. Mittags verlässt das Schiff Kirkwall und wir machen uns auf den Weg Richtung Hamburg.

Seetag und Ausschiffung in Hamburg - 23. und 24. September

Am letzten Seetag treffen wir uns nach dem Frühstück zum Gruppenfoto mit dem Kapitän und der General Expedition Managerin Nadine Armbrust und vertreiben uns den Rest des Tages mit Aktivitäten an Bord sowie dem Packen unserer Koffer. Am nächsten Morgen heißt es dann: In Hamburg sagt man „Tschüss“ - das heißt auf Wiedersehen. Und so haben hoffentlich alle eine entspannte Heimreise nach einer fantastischen gemeinsamen Expedition. Wir würden uns sehr über ein baldiges Wiedersehen auf einer Eisexpeditionen.de Gruppenreise freuen.

Wie die spannende Reise unserer kleinen Gruppe in Grönland begann und was sie dort erlebte, erfahren Sie in den ersten beiden Teilen von Kristina Hillemanns Reisebericht. Hier geht es zu Teil 1 und Teil 2.

Ob Grönland oder die Britischen Inseln – möchten Sie diese einzigartigen Ziele im Rahmen einer Expeditionskreuzfahrt entdecken? Wir von Eisexpeditionen.de helfen Ihnen, die ideale Reise zu finden.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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